Hamburgwolle? Das klingt erst einmal merkwürdig. Gemeint ist damit: Ich habe diese Wolle in der Hamburger Wollfabrik gekauft und mir nach selbst ausgesuchten Wunschfarben wickeln lassen. Es ist reine Baumwolle, bestehend aus einem Faden ganz hellem Blau, zwei Fäden Türkis und zwei Fäden Dunkelblau. Allerdings war ich vor Ort dort und habe nicht den Onlineshop genutzt.
Einen Besuch in der Wollfabrik kann ich übrigens nur jedem Wollfanatiker empfehlen, das ist wirklich ein Erlebnis wert! Ich werde wohl nach meinem nächsten Besuch dort ausführlicher davon berichten.
Jedenfalls ist aus dieser tollen Wolle ein Elise Shawl entstanden. Die Wolle besteht zwar aus fünf Fäden, diese sind allerdings recht dünn, so dass das ganze Garn auch entsprechend dünn ist. Hätte ich fest häkeln wollen, hätte ich wohl eine 2,5er-Häkelnadel verwendet. Da das Tuch aber luftig werden sollte, habe ich mit einer 4er-Nadel gearbeitet.
Den Elise Shawl kann ich eigentlich nur jedem empfehlen, der auf leichte Tücher steht. Auch für etwas fortgeschrittene Anfänger ist das Muster geeignet. Das Praktische ist, dass sich immer nur zwei Reihen wiederholen, man sich also kein kompliziertes Muster merken muss bei dem man immer wieder in der Anleitung nachschauen muss.
Ich selber hätte vermutlich anfangs etwas genauer in die Anleitung schauen sollen ;-) Dort ist nämlich für eine Stelle immer ein Doppelstäbchen vorgesehen, das ich gekonnt übersehen habe und stattdessen ein normales Stäbchen gehäkelt habe. Aufgefallen ist es mir erst nach einigen Reihen und da ich keine Lust hatte, das ganze wieder aufzuribbeln, hab ich einfach so weitergemacht. Meiner Meinung nach fällt das überhaupt nicht auf.
Die Anleitung des Elise Shawls gibt es auf Ravelry nur in Englisch, es ist allerdings auch eine Häkelschrift vorhanden. Leider enthält diese einen kleinen Fehler. Da werde ich aber den Designer anschreiben und ihn darauf hinweisen – in der Hoffnung, dass es korrigiert wird.
Den Elise Shawl spannen
Den Elise Shawl muss man spannen, da sonst das Muster nicht zur Geltung kommt. Auf dem ersten Foto links seht ihr meine Arbeit in ungespanntem Zustand. Jedenfalls die Spitze des Tuches. Sonderlich viel macht das nicht her. Es wirkt dicht und man erkennt kein richtiges Muster. Während der Arbeit war ich aus genau diesem Grund auch mehrfach am zweifeln, ob ich es wirklich fertig mache. Ich konnte es mir im gespannten Zustand einfach nicht richtig vorstellen. Die Bilder bei Ravelry haben mich aber ermutigt, doch weiterzuhäkeln. Zum Glück!
Dass das Muster erst nicht herauskommt, lässt sich aber ändern, indem man das Tuch spannt. Der Unterschied ist wirklich gravierend, da das Muster plötzlich total anders wirkt. Es wirkt dann nämlich plötzlich so, wie es sein soll: Klar hervokommend, laceartig, schön. Nunja, Schönheit liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber mir zumindest gefiel es anschließend sehr gut.
Insgesamt hat mein Elise Shawl eine Spannweite von ca. 195cm und von der Spitze aus eine Höhe von ca. 86cm. Es lässt sich also einerseits gut als Schultertuch tragen (was nicht so mein Fall ist) oder sich bequem um den Hals wickeln, so dass die seitlichen Zipfel weit genug herunterhängen, damit sie nicht ständig nach hinten von den Schultern herunterrutschen.